Die App „Zattoo Live TV“ spielt zweite Tonspur ab

Seit dem letzten Update der iOS-App Zattoo Live TV ist es möglich, beim Ansehen eines Fernsehprogramms auch auf die zweite Tonspur des Kanals umzuschalten. Damit können blinde Nutzer des Programmes auch eine vorhandene Audiodeskription zu einem Film mit der App anhören.

Der Begriff Audiodeskription wird verwendet, wenn eine Sendung im TV-Programm mit einer zusätzlichen Audiospur ausgestattet ist, die blinden Zuschauern die Handlung des Filmes bzw. alle visuellen Inhalte der Sendung so erklärt, dass das Programm auch ohne Sehrest verfolgt werden kann. Immer mehr Sendungen in den öffentlich rechtlichen Sendern werden mit einer solchen zusätzlichen Audiospur, die von sognannten Hörfilm-Teams erstellt wird, ausgestattet und auch manche Kinofilme sind bereits mit einer speziellen Tonspur für Blinde erschienen.

Sehr schön, dass die App Zattoo Live Tv diese Möglichkeit nun bietet, somit wird das Verfolgen des aktuellen Fernsehprogramms für blinde und sehbehinderte Menschen immer inklusiver.

Tablets lernen Blindenschrift

Die Unternehmer Kristina Tsvetanova und Slavi Slavev arbeiten mit ihrer Firma Green Vision an einer Möglichkeit, Braille-Schrift auf Tablets darzustellen, um Menschen mit Sehbehinderungen den mobilen Zugang zur Informationsgesellschaft zu erlauben.

„Das Ziel von Green Vision ist es, die digitalen Inhalte für blinde und schwer sehbehinderte Menschen zugänglich zu machen und so die Qualität ihres Lebens zu verbessern“, erklärt Tsvetanova.

Die beiden aus Bulgarien stammenden Wiener Unternehmer arbeiten mit Green Vision an einer speziellen Folie, die auf Tablets geklebt wird und die Anzeige von Braille-Schrift ermöglicht. „Auf der Folie können winzige Blasen erzeugt und wieder zum Verschwinden gebracht werden, die zur Darstellung eines Acht-Punkte-Braille-Codes genutzt werden“, erklärt Tsvetanova. Details zur technischen Funktionsweise können die Unternehmer derzeit nicht liefern, da Patentverfahren am Laufen sind. Bis Ende des Jahres soll ein erster vollwertiger Prototyp eines Tablets entstehen. Die Kopplung der Folie an die Tablets erfolgt mittels eines eigenen Controllers, der in die Geräte integriert werden muss. Wer die Hardware-Partner sind, will Green Vision noch nicht verraten.

Damit das System funktioniert, wird eine Konvertierungs-Software auf dem Gerät installiert, die Textdateien in den Braille-Code umwandeln kann. Das Programm soll mit Android-, iOS und Windows kompatibel sein. Auch eine Browser-Anwendung zur Anzeige von Inhalten aus dem Netz ist in Arbeit. Die Verzögerung bei der Anzeige von konvertiertem Text beträgt laut den Entwicklern dabei lediglich einige Sekunden. Green Vision arbeitet auch an einem eigenen Open-Source-Betriebssystem speziell für blinde Nutzer, für das Dritthersteller auch Apps entwickeln können. Eine Anpassung der Technik auf Smartphones ist vorerst nicht geplant. „Wir behalten die Möglichkeit aber im Hinterkopf“, sagt Tsvetanova. Neben der Möglichkeit, Text in Braille auszugeben, soll auch die Eingabe für Blinde erleichtert werden.

„Wir wollen auch Perkins-Style-Keyboards, mit denen Braille geschrieben werden kann, integrieren“, so Tsvetanova weiter.

Bei der Ausarbeitung ihrer Idee arbeitet Green Vision eng mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs zusammen. „Auch bei der Entwicklung unserer Prototypen werden wir uns dort Input holen. Auf die Idee, eine Tastatur auf Basis derselben Blasen wie bei der Folie zu entwerfen, hat uns etwa ein blinder Schüler gebracht“, so die Unternehmensgründerin. Die Folie, mit der die Blindenschrift angezeigt wird, ist laut Tsvetanova äußerst widerstandsfähig und benötigt während der normalen Lebensdauer eines Tablets keinerlei spezielle Pflege. Bei der Herstellung der Komponenten des Green Vision Systems wird auf ressourcenschonende Produktionsverfahren zurückgegriffen. „Die Nutzer sollen ein vollwertiges, personalisiertes Tablet erhalten, das zudem umweltfreundlich ist“, sagt Tsvetanova.

Das Interesse am System von Green Vision ist groß. So wurde das Unternehmen mit dem Nachhaltigkeitspreis 2014 des T-Mobile Innovations- und Nachhaltigkeitsfonds ausgezeichnet. Auch den Social Impact Award hat Green Vision heuer bereits erhalten. Neue Geldgeber sind den beiden Gründern des Unternehmens aber nach wie vor willkommen. „Green Vision ist eine Sozialinnovation, die das Ergebnis unserer Leidenschaft für Innovation und Soziale Veränderung darstellt“, sagt Tsvetanova. Bis wann das Produkt marktreif ist, kann aus heutiger Sicht noch nicht abgeschätzt werden. Das hängt auch von möglichen Geldgebern ab. „Erst wenn wir einen funktionierenden Prototypen haben, können wir uns um neue Investitionen beziehungsweise Förderungen bewerben“, so die Unternehmens-Mitbegründerin.

Mac Workshop im Dresden am 11. Juni 2014

Am Mittwoch, den 11. Juni 2014, findet von 19 bis 20 Uhr im Apple Store in der Altmarktgalerie in Dresden ein Workshop zur Bedienung des Mac mit VoiceOver statt.

„Wir werden die Möglichkeiten des Mac darstellen, das grundlegende Bedienkonzept erläutern und möglichst viele Fragen beantworten“, so Jan Blüher, Mitveranstalter des Workshops. „Jeder Teilnehmer kann das gehörte gleich an einem Mac ausprobieren“, so Blüher weiter.

Da die Zahl der Teilnehmer begrenzt ist, müssen sich Interessierte bitte vorab anmelden. Entweder über die Webseite des Apple Stores unter http://www.apple.com/de/retail/altmarkt-galerie/, über die Apple Store App auf iPhone und iPad oder per E-Mail an Jan Blüher:

Dr. Jan Blüher
E-Mail: jan.blueher@visorApps.com